Vor einiger Zeit hatte ich die Möglichkeit meinen Sohn und meinen Mann zuhause zu lassen, um einen kleinen Ausflug zu machen. Ich fuhr einen Tag lang in die Hauptstadt nach Wien.
Ich stand früh auf, voller Vorfreude eine Reise allein zu machen.
Eine kleine Reise, wie ich sie machte, als ich noch nicht verheiratet war. Es
ist lange her, dass ich ganz alleine unterwegs war.
Als ich in den Zug einstieg, sah ich eine ältere Dame, die einige
Taschen bei sich hatte und es hatte den Anschein, als ob sie Hilfe beim
Einsteigen in den Wagon bräuchte. Ich ging auf sie zu und bat ihr meine Hilfe
an. Nachdem ich sie an ihren Platz begleitet hatte, bedankte sie sich und ich
suchte meinen Platz im Zug.
Sitzend im Zug, begannen meine Gedanken zu wandern. Ich erinnerte
mich plötzlich, dass „mein Ich davor“ immer noch existierte. Jene „Jessica“,
die bevor sie eine Familie gegründet hatte, es liebte zu reisen und Leuten zu
helfen, die Hilfe benötigten, war immer noch da. Jene Jessica, die ich glaubte
verschwunden zu sein, war immer noch da. Ja, ich war immer noch die gleiche
Person. Hingegen waren es meine Gewohnheiten und mein Alltag, die sich
verändert hatten.
In meinen Gedanken versunken, hörte ich plötzlich, wie ein Gedanke der nicht von mir war, die sanfte Stimme Gottes war, die zu mir sprach. Jene Stimme, die ich seit langem nicht gehört hatte. Immer beschäftigt als Mama, ist es schwierig Zeit zu finden, um sich hinzusetzen und Zeit mit Gott zu verbringen. Aber an jenem Tag im Zug, hörte ich es ganz klar. Er bestätigte, dass ich immer noch die Selbe war. Er beschuldigte mich nicht, dass ich es nicht schaffte, die gleiche Zeit wie früher mit ihm aufzubringen. Er erklärte mir, dass ich in einem anderen Lebensabschnitt angekommen war. „Zur Zeit kümmerst du dich um das Kind, das ich dir gegeben habe. Ich liebe die Art und Weise wie du dich um meinen Segen, mein Geschenk an dich, kümmerst!“
Obwohl ich eine tolle Zeit in Wien verbracht hatte, bleibt mir
dieses Gespräch mit meinem großen Gott im Zug, als einschneidender Moment in
meinem Herzen erhalten.
Am nächsten Tag, als ich meine Bibel App aufmachte, stach mir Psalm 127,3 ins Auge. Es war, als ob mir Gott zuzwinkerte und mich an unser Gespräch am Tag davor im Zug erinnerte.
„Auch Kinder sind ein Geschenk des HERRN; wer sie empfängt, wird damit reich belohnt.“
Psalm 127,3 (HfA)
Auch wenn wir als Mama manchmal den Eindruck haben, nicht genug zu
tun oder nicht mehr so viel die Bibel lesen wie früher, oder Zeit mit Gott zu
verbringen, beschuldigt er uns nicht dafür.
So wie wir uns freuen, dass unser Kind Spaß an einem Spielzeug
hat, das wir ihm angeboten haben, freut es Gott, wenn wir uns um das Kind
kümmern, das er uns anvertraut hat.
Vielen Dank für diesen Eintrag! Er trifft mich grad voll in meinem Alltag!!
Danke Anna für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass der Artikel dich ermutigt hat 🙂