Im JETZT leben

Geschrieben am 26. Mai 2019 von johanna

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Ich hatte eine lange To-Do-Liste angefertigt. Alles Erledigungen, die ich vor der Geburt meiner Tochter noch abhaken wollte. Denn dann - so hatte ich es von allen möglichen Seiten um mich gehört - würde ich zumindest vorübergehend keine Zeit mehr für die kleinsten Erledigungen finden. Mama zu werden veränderte mein Leben komplett. In jedem Lebensbereich musste ich wieder neu meinen Platz finden. Dabei machte ich aber auch die schöne Erfahrung, mit Leichtigkeit ein wenig Ballast hinten lassen zu können und die Kostbarkeit des Lebens ganz neu zu entdecken.

In den letzten Monaten durfte ich erfahren, wie wertvoll die Zeit mit unserer Tochter ist. Sie verändert mich. Sie fordert alles von mir. Sie schleift mich. Sie bringt mich dahin zurück, wo ich eigentlich immer sein wollte. Sie lässt mich auf das Wesentliche fokussieren: Das Leben als Geschenk zu sehen. Im Jetzt zu leben. Nicht in den Umständen der Vergangenheit oder den Sorgen des kommenden Tages. Nicht in den vergänglichen Dingen oder jenen, die dem Leben eigentlich gar nicht dienen.

Wenn ich mit meiner Tochter Zeit verbringe, möchte sie meine ganze Aufmerksamkeit. Es genügt ihr meist nicht, dass ich zum Beispiel mit einem Buch in der Hand bei ihr sitze. Sie möchte mir zeigen wie gut sie schon stehen kann, welche Laute sie formen kann oder welche Spielsachen sie ganz toll findet. Neben all den anderen Aufgaben, die ich etwa im Haushalt zu erledigen habe, ist so ungestörte Aufmerksamkeit aber oft gar nicht leicht umzusetzen. 

Deshalb habe ich mir vorgenommen, jeden Tag zumindest einmal ganz bewusst alle anderen Zeitfresser bei Seite zu schieben. Das sieht häufig dann so aus, dass ich mich zu ihr auf den Boden setzte und einfach mal „aktiv“ zusehe. Ich verhalte mich wie eine Wissenschaftlerin und beobachte meine Tochter als würde ich sie zum ersten Mal sehen.* Dadurch kann ich selbst wieder lernen, das Leben in all seiner Schönheit auszukosten und nicht von einer Aufgabe in die nächste zu hetzen. Am Abend nachdem ich sie schlafen gelegt habe, denke ich besonders gern an diese bewusst gelebten Momente des Tages zurück.

Kennst du diese Herausforderung mit der Aufmerksamkeit im Alltag? Wie gehst du damit um? Ich freue mich über Austausch in den Kommentaren!

*Inspiriert wurde ich zu dem genauen Beobachten bei Simone Davies (https://www.themontessorinotebook.com/can-we-apply-montessori-approach-at-home/). Sie hat einen wunderbaren Blog zum Thema Erziehung nach Montessori. 

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One comment on “Im JETZT leben”

  1. Oh ja ich kenne diese Herausforderung mit der Aufmerksamkeit im Alltag sehr gut! Mein Handy für eine gewisse Zeit in eine Lade zu geben ist eine Sache, die mir hilft. Ich finde es eine gute Idee, wie eine Wissenschaftlerin sein Kind zu beobachten 🙂

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