Als die Ärztin den Ultraschallbildschirm schnell wegdrehte, krampfte sich alles in mir zusammen und ich wusste, dass irgendetwas gar nicht stimmt. Es folgten einige Sekunden der Stille, die sich für mich wie Stunden anfühlten. Dann begann sie mit den Worten: „Frau Brestak, es tut mir sehr Leid…“
Es war meine erste Schwangerschaft und mein erster Ultraschall. Voller Freude und Aufregung war ich zu der Ärztin gefahren. Nun fühlte es sich so an, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Die Ärztin meinte, dass kein Herzschlag zu hören ist und dass das Baby eine Fehlgeburt wird. Ich sollte einfach die nächsten Tage abwarten und sonst müsste ich in das Spital.
Tatsächlich musste ich dann in das Spital und wurde operiert. Diese Tage werde ich nie vergessen und haben mein Leben in gewisser Weise verändert. Als ich dort im Spital lag, traf ich andere Frauen, die Kinder verloren hatten oder ihr ganzes Leben lang versucht hatten eines zu bekommen. Ich hatte nie zuvor so wirklich tiefgründig über das Thema „Kinderwunsch“ nachgedacht. Für mich war es selbstverständlich gewesen, das es klappen wird. Doch das war anscheinend ganz und gar nicht so selbstverständlich. Dabei musste ich schockiert feststellen, dass es sich hier um ein riesiges Tabu-Thema handelt. Ein Thema hinter dem so viel Schmerz steckt, der mir bisher verborgen blieb. Diese Frauen, welche ich dort traf, trugen einen Schmerz in sich, der mir mein Herz zerbrach. Es traf mich wie mit einem Schlag, in welcher paradoxen Welt wir doch leben! Jene Frauen mit Kinderwunsch haben Probleme Schwanger zu werden und jene Frauen, die gar keine Kinder möchten, werden schnell schwanger. Wie geht man mit so etwas um?
Wir hatten für unser Baby schon ein Buch gekauft und bereits Notizen hineingeschrieben. Von Anfang an, beteten wir auch für das Kind und die Schwangerschaft. Wir schrieben auf, was wir dem Baby wünschten und plötzlich hieß es, dass es nicht mehr da ist. Ich kann mich noch erinnern, dass die Welt für mich in dieser Zeit schwarz und weiß wurde. Noch dazu war es Dezember und auf unfreiwillige Weise wurden wir auch in einen Autounfall verwickelt.
Ich musste hier lernen neu nach Vorne zu schauen. Wir spürten aber auch den Trost von unserem Vater im Himmel so stark. Eines wurde mir in dieser Zeit so bewusst. Jedes Menschenleben, das existiert, ist ein unglaubliches Wunder.
Jeder Mensch ist ein Wunder!
Ich bin ein Wunder! Du bist ein Wunder! Egal ob gewollt oder nicht, du bist ein Wunder. Denn alleine, dass du hier bist, ist ein Wunder.
Drei Monate später bestätigte der Arzt, dass nach der OP alles wieder in Ordnung ist. Wenig später wurde ich wieder schwanger. Wir fuhren genau zu dieser Zeit auf Urlaub nach Asien und am Rückweg im Flugzeug, bekam ich plötzlich schwere Blutungen. Sobald es möglich war, stürzte ich auf die Toilette, mit dem Gedanken, alles ist schon wieder vorbei. So sagte ich es auch meinem Mann. In Österreich gelandet, fuhren wir sofort zum Spital, um mich untersuchen zu lassen. Dort stellten sie einen Herzschlag fest, obwohl ich erst in der 6.Woche war. „Frau Brestak, wir gratulieren…., ABER…“ Die Ärzte fanden ein riesiges Blutgerinnsel, dass eine Gefährdung für die Schwangerschaft ist. Von nun an musste ich zusätzliche Medikamente nehmen und immer wieder zur Kontrolle ins Spital fahren.
Ich konnte es anfangs gar nicht wahrhaben und zögerte mich zu freuen. Hatte ich doch gerade ein Kleines Leben verloren. Doch nach und nach breitete sich Freude bei mir aus, schließlich durfte ich lernen, dass jedes Leben ein absolutes Geschenk und Wunder ist. Das Schicksal von unserem Baby lag also nicht in meinen, sondern in Gottes Händen.
Während den neun Monaten der Schwangerschaft, hatte ich immer wieder starke Blutungen und musste oft ins Krankenhaus. Manchmal verbrachte ich dort gleich mehrere Tage. Dabei durfte ich mich kaum bewegen und fühlte mich sehr eingeschränkt. Doch Gott war mit uns in dieser Zeit.
Wir haben einen Gott der unseren Schmerz kennt. Wir haben einen Gott der Verlust nur zu gut kennt. Hatte er ja selbst seinen geliebten Sohn für uns hingegeben, damit wir Leben können. Was für einen unglaublichen Schmerz, musste er verspürt haben?
Ich empfand nach diesen Erlebnissen, einen größeren Einblick in den Schmerz Gottes bekommen zu haben. Genauso ist es eben auch ein Schmerz für Gott, wenn ein Mensch verloren geht. Schließlich liebt er doch alle Menschen.
Gott hat seinen Sohn ja nicht in die Welt geschickt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.
(Johannes 3,17, NEÜ Übersetzung)
Am 10. November 2017 wurde dann unser Leon Micha geboren. Er hatte gekämpft wie ein Löwe und das Leben wurde ihm geschenkt. Nach einer langen Geburt war ich müde, konnte aber vor lauter Aufregung und Freude nicht schlafen. Da lag dieser kleine Mensch nun neben mir. Das Wunder wurde sichtbar.
Mein Mann und ich sind so reich beschenkt worden. Meine Worte reichen hier nicht aus. Darum ist es auch gut hier zum Ende zu kommen. Wir sind einfach nur dankbar für dieses Geschenk des Leben.
Lerne wie du deine eigenen Familienvideos erstellen kannst:
Als Eltern kommt man manchmal schon daher wie ein Packesel: ein montröser Wickelrucksack mit Snacks, Windeln und Ersatzkleidung. Dann noch einen Kinderwagen und eventuell Spielzeug. Sind wir schon so vollbepackt, schleppen die wenigsten von uns noch einen Kamerarucksack, geschweige denn ein Stativ mit. Noch dazu wollen wir ja die natürlichen Momente mit den Kindern einfangen. […]
Unsere Smartphones und Kameras gehen oft über von den Fotos und Videoclips unserer Kinder. Man möchte keinen besonderen Moment verpassen und hält ihn digital fest. Doch was machen wir dann damit? Ich bin gerade richtig im Ordnungsfieber um Familienfotos und Videos richtig und gut zu sortieren, zu verarbeiten, drucken zu lassen und vor allem Videos […]