„Ich bin immer noch am Lernen die Dinge an mir zu lieben, für die niemand applaudiert.“ So etwa lautet ein Zitat von dem Poeten Rudy Francisco im Englischen, das ich vor kurzem online gelesen habe.
Sich selbst zu lieben ist keine Schwierigkeit, wenn andere Menschen einem zujubeln oder vor Bewunderung klatschen.
Was ist aber mit den Bereichen, in denen es uns schwer fällt? Die wir am liebsten verstecken würden oder für die wir uns manchmal vielleicht sogar schämen. Umso verletzender ist es, wenn andere Menschen uns zu erkennen geben, dass sie genau diese Bereiche sehen und nicht mögen. Dann gibt es aber auch noch Dinge, die wir selbst an uns gut finden, aber die in der Allgemeinheit als nicht sehr „angesagt“ oder populär gelten.
Oft machen wir bereits in der Schule die Erfahrung, für unsere guten Leistungen gelobt oder ausgezeichnet zu werden. Dabei gibt es kaum Spielraum für die Definition einer guten Leistung. Eine Ziffernnote sagt meist wenig über das tatsächliche Bemühen, die Persönlichkeit oder den Charakter einer Person aus. Für den Umgang mit jenen Bereichen, in denen wir sowieso schon weniger Selbstvertrauen haben, bekommen wir kein Werkzeug mit auf den Weg.
Ich denke, dass jeder Mensch solche Bereiche an sich kennt. Und ich bin mir sicher: Jeder Mensch trägt tief in sich eine Sehnsucht unbedingt geliebt zu werden - ganz besonders in diesen Bereichen oder Situationen des Versagens. Nicht nur für Jenes geliebt zu werden, das jeder als Stärke sehen würde. Sondern auch für solche Details der Persönlichkeit, die nicht auf den ersten Blick und für jeden als Besonderheit erscheinen.
Hier sind einige Punkte, die mir dabei helfen, jene Dinge an mir zu lieben:
- Aufhören mich mit Anderen zu vergleichen. Wir sind alle in einem Prozess und niemand ist nur „perfekt“.
- Geduldig mit mir selbst zu sein. Den Prozess zu sehen. Das Vorwärtsgehen zu feiern und Gott den Rest zu überlassen.
- Mich lieben zu lassen von Menschen, die das Gold in mir sehen. Die zu mir halten und sich die Zeit nehmen, mich immer besser kennen zu lernen. Ich selbst möchte dabei auch für andere so eine Freundin sein.
- Mein Innerstes mit der Realität des Himmels zu erneuern. Gott sieht immer unser Potential. Er sieht uns nicht als unser Problem, unser Gefühl oder unsere Schwächen. Er hat nach Jeremia 29,11 „Gedanken des Friedens und nicht des Unheils“ über uns, um uns „eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben“.
Du bist so einzigartig. Du bist zu kostbar, um deinen Wert von Anderen bestimmen zu lassen. Dein Wert ist auch nicht abhängig von deinen Leistungen. Du bist genug. Du bist es wert, unbedingte Liebe zu erfahren.