Vor ein paar Tagen um halb Zehn abends war es plötzlich wieder zappenduster. Wieder einmal war in der ganzen Siedlung der Strom ausgefallen. Das fühlte sich ein wenig so an, wie die Situation bei uns zuhause die letzten Wochen:
Über Neujahr erwischte uns als ganze Familie ein Virus. Jeder der kleine Kinder hat und krank wird weiß, dass dies eines bedeutet: "Ausnahmezustand - Totalausfall".
Ich kämpfte mich jeden Tag auf soweit es ging und versuchte den Alltag zu bewältigen. Unser Großer war dabei der Erste, der wieder fit wurde und uns kam vor, er hatte mehr Energie als je zuvor. Bei uns Eltern war jedoch nach wie vor "die Strom und Energiezufuhr" gekappt.
Durch das krank sein waren meine Nerven dünn und ich wusste in vielen Situationen nicht mehr wie ich reagieren sollte. Ich merkte wie ich nur mehr sagte: "Nein, nicht dort hinauf klettern." - "Nein, lass deinen kleinen Bruder mal so liegen." - "Nein, du hast hier schon genug Spielzeug herum liegen, nicht wieder eines heraus räumen."
Ich hatte dabei das Gefühl, dass je öfter ich "Nein" sagte, es noch weniger klappte. Am Ende des Tages war mein Tank komplett leer, ich ausgelaugt und ratlos.
Dann erinnerte ich mich an den guten Tipp von lieben Freunden.
Sage deinem Kind nicht ständig was es "nicht" tun soll oder darf, sondern was es tun soll oder darf. Denn diese Verneinung versteht es noch nicht so gut.
Am nächsten Tag konnte ich kaum warten es wieder auszuprobieren. Es klappte so gut. Mein Sohn freute sich so sehr, dass er nicht ständig ein "Nein" zu hören bekam, sondern ich ihm zeigte und sagte was er machen kann und darf. Anstatt "Nein, nicht auf den Tisch klettern", sagte ich ihm: "Ja du darfst auf der Bank herumklettern."
Diese kleine Veränderung in der Art und Weise wie ich mit meinem Sohn kommuniziere hat einen riesigen Unterschied gemacht.